Coburg kann nicht fahrradfreundlich werden, solange sich Radler die Straßen/Gassen/Wege mit größeren Fahrzeugen teilen müssen. Es wird immer das größere Fahrzeug gewinnen. Schon die Fußgänger müssen sich mit den Fahrzeugen + Radler auseinandersetzen und jetzt sollen noch mehr Radler dazu kommen. Es weichen grundsätzlich die Fußgänger und Radler aus und da wo Platz wäre, parken Fahrzeuge oder sind zu viele Fußgänger unterwegs. Als Radler kann man in Coburg zu einem großen Teil nur auf Straßen fahren, die man sich mit Autos oder Fußgänger teilen muss. Zu Stoßzeiten funktioniert das nicht und außerhalb der Stoßzeiten bin ich als Radler noch immer der Gefahr ausgesetzt, dass mich Fahrzeuge knapp überholen, auffahren, wild parken und ich keine Chance habe, mein Recht durchzusetzen. Und die Stadt bzw. das Ordnungsamt und Polizei scheinen nicht ausreichend Personal für eine Durchsetzung zu haben. Täglich viele Falschparker und Raser in der Stadt reduzieren neben fehlenden „echten“ Radwegen die Sicherheit. Muss ich mit meinem Kind radeln, fahre ich z. B. in der Ketschengasse oder Webergasse gegen die Fahrtrichtung der Autos und muss gleichzeitig sehen, dass mein Kind keine Fußgänger umfährt oder nicht wahrgenommen wird. Aus den Gassen schießen die Autos, weil sie sich gerne als vorfahrtsberechtigt ansehen und am Ende auch auf Grund ihrer Masse im Recht sind. Es fehlen durchdachte Konzepte, eine stringentere Kontrolle der Rechte der Schwächeren und Projekte zur Sensibilisierung der Autofahrer. Parkhäuser und eine zentrale Tiefgarage sind fußläufig erreichbar und täglich (ich wohne und arbeite in der Innenstadt) sehe ich Falschparker und eine schiere Unmenge an Fahrzeuge, die sich durch die Straßen und Gassen quetschen, auf der Suche nach dem besten Parkplatz mit dem kürzesten Weg zum Ziel. Coburgs Politik und Autofahrer sind – zu einem gewissen Teil – nicht bereit, der Innenstadt und den Nutzer der Innenstadt den notwendigen Freiraum zuzugestehen und hier hilft, im Jahre 2021/22 und kurz vorm Klimakollaps, nur eine massive Umstrukturierung der zur Verfügung stehende Fläche für und eine Verdrängung der Autos in vorhandene Parkhäuser. Das würde die Sicherheit, den Verschmutzungsgrad, die Lärmbelästigung und die Lebensqualität massiv steigern. Die Politiker dieser Stadt haben es noch nicht im ausreichenden Maße verstanden und hängen gedanklich im 20. Jahrhundert fest und haben nicht den Mut, etwas zu riskieren.