Das Schloss im Ketschendorfer Schlosspark wurde in seiner heutigen Form 1968/69 von Georg Rothbart als neogotische Anlage mit Ecktürmen erbaut.
Das Schloss wurde anstelle eines Sommerschlösschens erbaut, das Herzogin Auguste Caroline Sophie 1804/1805 hatte errichten lassen und das ihr nach dem Tode ihres Gatten Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg und Gotha als ihr Lieblingsaufenthalt und Witwensitz diente, zugleich aber Treffpunkt der weithin verzweigten herzoglichen Familie blieb.
Als Herzog Ernst II nach dem Tode seines Vaters 1844 die Regierung übernahm, wurde das Ketschendorfer Schloss wieder Witwensitz, diesmal für die Herzoginwitwe Marie (gest. 1860).
Mit ihrem Tode ging die Zeit des Ketschendorfer Fürstenlebens zu Ende.
Das neue Schloss – Musterbeispiel der Neogothik – Burgenstil
„Als neugotische Anlage, zu der ein Landschaftspark unabdingbar gehört, steht das Schloss in einer auf England zurückverweisenden Tradition.
Von einem Quellhorizont (der die Quelle des früheren Gemeindebrunnen und der späteren Karlsquelle darstellt) gespeiste Teiche prägen bis heute den in der zweiten Hälfte des 19 Jh. als Land-schaftsgarten angelegten Schlosspark mit seinen im Sinne der englischen „line of beauty“ geschwungenen Formen.
Seinen ursprünglichen Charakter bewahrte der Garten nur im nördlichen Teil beim Schloss mit seinen Wegen, dem Wechsel von unbe-schatteten Wiesenzonen und Gehölzen sowie den Kleinarchitekturen, zu denen auch eine Weiherbrücke gehört. (Die Weiherbrücke wurde 2011 vom CEB wegen Baufälligkeit abgerissen.)
Biologische Sanierung von Teichen
Das Grünflächenamt revitalisierte 2014 zwei vollständig verlandete Teiche im Ketschendorfer Park. Ca. 2.000 Kubikmeter Schlamm wurden abgefahren und wieder ein klares Gewässer geschaffen, an dem der Eisvogel Nahrung findet und seltene Wasserpflanzen, wie Teichfaden und Armleuchteralgen gedeihen.
Weitere Entlandungen (Nägleinsteich Scheuerfeld, Rittersteich) sind in Vorbereitung und können durch- geführt werden, sobald entsprechende Gelder und geeignete Auftragsorte für den Schlamm zur Verfügung stehen.
Der Große Teich im Schlosspark sowie der kleine Teich im Bereich des historischen Gemeindebrunnens wurde bereits im Januar 2021 entschlammt!
Wiedergewinnung von Parkqualität
Das Grünflächenamt war hinsichtlich des Baumschutzes, der Abstimmung der genauen Ausmarkung des neuzufassenden Grundstückes für das Schloss mit Neubau und der fachlichen Beurteilung des Außenanlagenplans mit dem Bauvorhaben amtlich befasst.
In Projektabstimmungen mit Fa. Kaeser bzw. dem die Außenanlage planenden Büro arc.grün hat das Grünflächenamt frühzeitig auf die beidseitige Chance hingewiesen, das Schloss wieder mit dem Park zu verbinden und so einen öffentlichen Auftritt des Schlosses und insbesondere Parkqualität wieder zu gewinnen.