Rückblick: | 13. Oktober Podiumsdiskussion, 18.30 Uhr, Kongresshaus Coburg |

Können unsere Enkel in Coburg noch gut leben? Diskutieren Sie mit!

Podiumsdiskussion um eine Freiflächengestaltungssatzung für Coburg  /

Die Diskussion fand am 18.30 Uhr im Kongresshaus Rosengarten statt, wurde live auf RadioEins sowie den Kanälen von coburg.de auf Facebook und Youtube sowie www.mein-coburg.de übertragen. Egal, wie und wo jemand diese Diskussion verfolgte, es war immer möglich, sich einzumischen. Im Kongresshaus persönlich, digital über die Kommentarfunktion der Sozialen Netzwerke und Radiohörer*innen .

Im Kongresshaus diskutierten unter anderem Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Ulrich Eberhardt-Schramm vom Haus- und Grundbesitzerverein Coburg, Tanja Flemmig, Leiterin des Stadtplanungsamtes der Stadt Regensburg, die bereits eine Freiflächengestaltungssatzung erlassen hat, Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin und Vorsitzende des Beirats der Bundesstiftung Baukultur, sowie Helena Lakemann von Fridays for Future Coburg.

0,8 Grad, um so viel ist die Durchschnittstemperatur in und um Coburg in den vergangenen 50 Jahren gestiegen. Was zunächst wie ein kleiner Schritt aussieht, bedeutet zum Beispiel, dass es 20 weitere Sommertage mit Temperaturen von mehr als 25 Grad gibt, Tendenz steigend. „Im Sommer 2020 haben wir gesehen, dass es an einigen Tagen sogar zu heiß war, um Spaß im Freibad zu haben. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen waren diese vielen Hitze-Tage eine gesundheitliche Gefahr“, sagt Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.

Weil die Hitze-Tage im Sommer immer mehr werden, muss sich die Stadt Coburg an diese neuen Bedingungen anpassen. „Kühlung verschafft insbesondere Grün in der Stadt. Im dicht bewachsenen Rosengarten ist es zum Beispiel drei Grad kühler als in der eng bebauten Ketschengasse, in der nur wenige Bäume stehen“, erklärt Sauerteig. Die Stadt Coburg und ihr Grünflächenamt sind daher bestrebt, mehr Grün in die Straßen und Gassen zu bringen, zum Beispiel mit mobilen Blumen-Kästen und Baum-Pflanzungen. Das alleine wird aber nicht ausreichend, denn viele Flächen gehören privaten Eigentümern.  „Wir erleben, dass Häuser größer und Gärten kleiner werden. Hinzu kommen Steingärten und betonierte Auffahrten. Alles Untergründe, die sich im Hochsommer massiv aufheizen und damit steigt die Temperatur in der Stadt“, fährt der OB fort.

Für Sauerteig ist eine Freiflächengestaltungssatzung ein geeignetes Mittel, Coburg grüner und ein Stück enkeltauglicher zu machen. „Ich will eine solche Satzung den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen nicht einfach überstülpen. Ich will alle an dem Prozess beteiligen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Aus diesem Grund sollen am Mittwoch, 13. Oktober, so viele Menschen wie möglich über die mögliche Satzung sprechen. Die Diskussion findet um 18.30 Uhr im Kongresshaus Rosengarten statt, wird live auf RadioEins sowie den Kanälen von coburg.de auf Facebook und Youtube sowie www.mein-coburg.de übertragen. Egal, wie und wo jemand diese Diskussion verfolgt, es ist immer möglich, sich einzumischen. Im Kongresshaus persönlich, digital über die Kommentarfunktion der Sozialen Netzwerke und Radiohörer*innen können im Studio anrufen.

„Die Ergebnisse der Diskussion werden wir in die künftige Freiflächengestaltungssatzung einarbeiten. Mir ist es wichtig, dass wir als Stadtgesellschaft zusammenarbeiten. Das Dokument, das bislang in Öffentlichkeit und Politik diskutiert wird, ist ein reiner Entwurf, der zeigen soll, was möglich ist. Die eigentliche Satzung wird erst in diesem gemeinsamen Prozess entstehen“, erklärt Dominik Sauerteig.

Im Kongresshaus diskutieren unter anderem Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Ulrich Eberhardt-Schramm vom Haus- und Grundbesitzerverein Coburg, Tanja Flemmig, Leiterin des Stadtplanungsamtes der Stadt Regensburg, die bereits eine Freiflächengestaltungssatzung erlassen hat, Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin und Vorsitzende des Beirats der Bundesstiftung Baukultur, sowie Helena Lakemann von Fridays for Future Coburg. Christian König, Diplom-Forstwirt und ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bioklimatologie und Angewandte Meterologie an der LMU, wird einen Impulsvortrag halten.

Der Eintritt zur Diskussion im Kongresshaus ist frei, jede*r ist eingeladen zu kommen. Eine Anmeldung ist vorab nicht erforderlich, es gelten die 3G-Regeln.

Helena Lakemann: „Eine Stadt mit Klimaschutzresilienzmaßnahmen muss sich am 1,5 grad ziel orientieren, dafür gibt es runtergebrochen zwei Maßnahmen:
– das co2 eklatant reduzieren und co2 binden.
– das heißt Senkung der Emissionen der Industrie, des Verkehrs, des Energiesektors, aber auch im Wohnbereich und der privaten Haushalte.
aber auch Bindung des co2‘s durch Grünflächenanlagen.
vom ipcc sind lange Hitze- und Trockenperioden prognostiziert.
Diese werden vor allem durch Bodenversiegelung und fehlende Innenstadtbegrünung verstärkt.
Somit ist es von dringlicher Notwendigkeit eine klimaresiliente Infrastruktur aufzubauen, welche sich vor allem auf Grünzonen, Frischluftkorridore und Wärmemanagement aufbaut.

Städte und Komunen sind wichtige Akteure um die Ambitionslücke des 1.5 -Grad-Ziels zu schließen und effektiv den Klimaschutz voran zu treiben.“

Annette Pfundheller: „Die Schönheit von Coburg beruht auf seiner landschaftlichen Lage, der historischen Altstadt und seiner Kultur. Dies ist das Erbe, von dem wir heute profitieren und das Grundlage der weiteren Entwicklung sein muss. „Bauflächen entstehen, wenn man sich nicht um sie kümmert, Freiflächen verschwinden, wenn man sich nicht um die kümmert.“ Das sagte Fritz Schumacher schon vor knapp 100 Jahren. Das Zitat ist heute aktueller denn je. Wir brauchen Pocketparks statt Autoverkehr und gestaltete Wohnfelder, es brauch Orte, an denen wir uns wohlfühlen und die die Stadt hinsichtlich des Klimas und der Biodiversität zukunftsfähig bzw enkeltauglich gestalten. Deshalb braucht Coburg die Freiflächengestaltungssatzung.“

Siegmar Schnabel: „Damit sich Wirtschaft positiv entwickeln kann, brauchen Unternehmen beste Standortbedingungen. Zu den Grundvoraussetzungen gehören attraktive Gewerbeflächen für Erweiterungen und Ansiedlungen. Die Freiflächengestaltungssatzung in Planung greift massiv in Rechte zur Verwendung des Grundstückseigentums ein, schafft Bürokratie und wird zum zusätzlichen Kostenfaktor. Für Unternehmer wird deshalb die Freiflächengestaltungssatzung zum Abwägungsfaktor mit zur Verfügung stehenden Alternativen.

Mit dem Ziel, eine qualitativ hochwertige Begrünung der Baugrundstücke sicherzustellen, besteht Grundkonsens, allerdings viel besser zu erreichen durch Freiwilligkeit und Motivation anstelle von Zwängen, die sich aus einer Satzung ableiten lassen.“

Coburg: Nachhaltig, vielfältig, enkeltauglich

Warum die Stadt eine Frei­flächen­gestaltungs­satzung entwickelt, die künftig mehr Grün in die Stadt bringen will.

Auch wenn im Coburger Land dieses Jahr die Temperaturen moderat waren, über die Jahre betrachtet steigt die „Fieberkurve“ des Klimas deutlich an. Auch bei uns. Wir und die Natur geraten immer öfter in Hitzestress. Aber auch der Starkregen ist eine deutliche Auswirkung des Klimawandels. Katastrophen wie im Ahrtal werden sich durch den Klimawandel häufen.

Deshalb müssen wir die Stadtstrukturen an die Folgen des Klimawandels anpassen. Wir brauchen neue Wege, um die notwendigen (wirtschaftlichen) Wachstumsimpulse zu ermöglichen ohne die Lebensqualität und Attraktivität unserer Stadt zu verlieren.

Denn Ziel ist, Coburg lebenswert und „enkeltauglich“ zu machen – also so, dass auch noch unsere Enkel hier gut und gerne leben können. In 20 Jahren soll niemand die Innenstadt an Sommertagen meiden müssen, weil es viel zu heiß ist, um einzukaufen oder sich in ein Café zu setzen. Außerdem müssen wir alles daransetzen, bei zunehmendem Starkregen gefährliche Überschwemmungen zu vermeiden.

Um das zu erreichen, hat Oberbürgermeister Dominik Sauerteig im Klima-Senat mögliche Bausteine und Regelungen zur Diskussion gestellt. Letztlich muss der Stadtrat entscheiden, was wie umfangreich diese Regelungen werden sollen, damit unsere Stadt „enkeltauglich“ wird.

Aber vor allem benötigen wir das Mitwirken der Bürger*innen. Jede/r Einzelne kann etwas tun. Jede/r Einzelne kann seinen Beitrag leisten.
Deshalb sind auch SIE gefragt!
Zu Ihrer Information und für Ihr Feedback wurde diese Infoseite erstellt. Schicken Sie uns Ihre Anregungen.

Ihre Mitwirkung

„Der Entwurf war ein erster Aufschlag. Es war immer geplant, die Coburgerinnen und Coburger am Entscheidungsprozess zu beteiligen. Denn viele haben uns angesprochen aus Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt. Und wiederum andere haben Sorgen, dass die FGS zu sehr in die Gestaltung ihres Eigentums eingreift. Deshalb wollen wir gemeinsam eine breite Diskussion führen. Jeder kann unsere Zukunft mitgestalten.“

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig

Die Frei­flächen­gestaltungs­satzung (FGS)

Um mehr Grün in die Stadt zu bringen und Versiegelung entgegenzuwirken hat die Stadtverwaltung eine entsprechende Satzung entworfen.

Die Frei­flächen­gestaltungs­satzung kann vieles zum Besseren wenden. Vorbild sind dabei

München (=> direkt zu den FAQs der Freiflächengestaltungssatzung von München)

Erlangen (=> direkt zum Leitfaden / Satzung vom 6. März 2020)

Regensburg (=> direkt zur Satzung vom 3. Februar 2020)

und andere Städte, die bereits eine solche Satzung haben.

Mögliche Handlungsfelder und Regelungen einer Frei­flächen­gestaltungs­satzung in der Stadt Coburg (im Entwurf)

Klicken Sie sich durch die Themenbereiche < >

Meinungen und Beiträge der Bürger*innen

eingegangen per Mail an enkeltauglich@coburg.de

Sehr geehrte Damen und Herrn,

Wir fanden ihren Artikel im Umwelt Journal sehr interessant!
Wir wohnen im Stadtgebiet und haben schon vor Jahren einen Hausbaum gepflanzt.
wir machen hier sehr gute Erfahrungen, wie dieser Hausbaum das Klima im Haus beeinflußt. Da er vor dem Schlafzimmerfenster steht, genießen wir die positive Wirkung eines Baumes, wie in ihrem Artikel erwähnt (Kühlung, Sauerstoff, Luftreinigung…)

Unser Appell an die Stadt: fördern sie die Pflanzung eines Hausbaumes auf jedem Grundstück, werben sie für mehr Toleranz für die Nachteile von Bäumen wie Laub im Herbst usw., Reduzieren sie den Streusalzeinsatz im Stadtgebiet, er schadet den Bäumen.

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich fände es als Architekt überaus wünschenswert, wenn die Schottergärten endlich wieder aus dem Stadtbild verschwinden und mehr Grün einziehen würde!
Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir hierfür eine Gestaltungssatzung samt neuem Regelwerk zur Gängelung brauchen. Um gegen Schottergärten vorzugehen, bräuchte m. E. – in den allermeisten Fällen – nur vorhandenes Baurecht umgesetzt bzw. durchgesetzt zu werden.
Das Maß der baulichen Nutzung – hier die Grundflächenzahl – wir durch die Baunutzungsverordnung bestimmt. Diese beträgt in der Regel für Wohnbaugebiete 0,4. Diese Zahl kann durch weitere bauliche Anlagen als Nebenanlagen noch um 50% überschritten werden. Das bedeutet, dass auf einem Grundstück nur 60% der Fläche mit baulichen Anlagen versehen werden dürfen.
Um eine bauliche Anlage handelt es sich, wenn der natürliche Grundstückszustand durch künstliche Baustoffe verändert wurde. Hierunter fallen geschotterte Gärten genauso wie geschotterte Stellplätze – das Gesetz unterscheidet hier nicht, ob ein Auto darauf steht oder nicht.
Hieraus ergibt sich schon, dass 40% der Grundstückflächen im natürlichen oder zumindest unversiegelten Zustand verbleiben müssen.

Die Baunutzungsverordnung steht sofort zur Verfügung und kann jederzeit umgesetzt werden. Hier bräuchte man nicht auf eine teure Gestaltungssatzung zu warten.

Zudem stelle ich fest, dass bei den meisten Bauwilligen der Wunsch nach Schottergärten ohnehin nicht mehr vorhanden ist.
Hier übt die Fridays-for-Future-Jugend inzwischen offenbar solchen Druck auf die Eltern aus, dass diese meist von alleine Ihre Schottergärten in Blühflächen verwandeln und bei Neuanlagen ihre Gärten ohnehin möglichst naturnah gestalten.
Zudem hätte eine Gestaltungssatzung immer ausreichend Schlupflöcher. Wie sollte geregelt werden, was eine Schotterfläche ist und was ein mit Schotter gemulchtes Staudenbeet (wie z.B. auf Ihrer Webseite als Positivbeispiel aufgeführt)??
Und wie würde man mit von Mährobotern bearbeiteten Golfrasenflächen und Kirschlorbeerhecken umgehen? Der biologische Nutzen solcher Anlagen und geschotterten Bereichen dürfte einigermaßen gleich sein.
Die Schottergärten sind aus meiner Sicht ohnehin nur als Modeerscheinung entstanden. Vor einigen Jahren waren in den meisten Wohnzeitschriften – wie „Schöner Wohnen“ plötzlich große Schotterflächen „IN“. Gegen solche Bilder hatten wir als Architekten zu kämpfen!

Das ist längst vorbei – jetzt sieht man in der Presse- zum Glück- überall Schmetterlings-Staudenbeete.
Bis die Gestaltungssatzung durch ist, gibt es das Problem aus meiner Sicht nicht mehr!

Vielleicht wäre eine stärkere Sensibilisierung der Bürger hilfreich. z. B. durch Hervorheben von Positivbeispielen – wie das in den 80/90er Jahren durch den Baumschutz Coburg erfolgt ist… oder durch entsprechende Projekte in Schulen. und auch unsere Stadtgärtnerei liefert ja hier auch immerwieder gute Beispiele!… vielleicht müsste hier etwas mehr Werbung erfolgen???

Ich finde, dass wir schon viel zu viele Regelungen und Gesetze haben. Was wir brauchen ist der Willen und die Einsicht der Bürger – beides ist nicht durch Zwang, sondern nur durch Aufklärung, Sensibilisierung und Anreize zu erreichen.
Das betrifft nicht nur die Schotterflächen, sondern auch Fassadenbegrünungen oder Dachbegrünungen.
Wenn erkannt wird, dass hier gute Lösungen entstehen können, bin ich mir sicher, dass Hauseigentümer und Bauwillige von alleine mitziehen werden – auch ohne dass sie per Verordnung dazu gezwungen werden.

mit freundlichem Gruß
Thomas Marr Architekt
Heckenweg 6d
96450 Coburg

Stellungnahme Entwurf Freiflächengestaltungssatzung Stadt Coburg vom 14. Juni 2021
Die Altstadtfreunde begrüßen die geplante Einführung einer Freiflächengestaltungssatzung in der Stadt Coburg zur Umsetzung der Forderungen des Klimagipfels in Rio, des bayerischen Klimaschutzgesetzes v. 1. Januar 2021 und des Grundsatzbeschlusses des Coburger Stadtrats v. 17.12.1998. Sie ist ein wichtiger Baustein für die lokale Agenda. Folgende Punkte sollen zur Begründung des Anlasses der Aufstellung der Satzung in die Präambel aufgenommen werden … lesen Sie hier die gesamte Stellungnahme im Original: Altstadtfreunde zur Freiflächengestaltungssatzung für die Stadt Coburg (pdf)

gestern las ich das neue Umweltjournal. ich finde es gut.

Heute aber sah ich in der Neugasse, den frisch zerstörten Garten des leerstehenden Hauses gegenüber dem Casimirianum.
Vor kurzem war dort noch ein verwilderter sehr lebendiger Garten. Ein Stück Frische und intensives Grün.
Jetzt ist alles weg. Stattdessen nur noch graue verdichtete Steinmasse.
Ich bin schockiert.
Kann die Stadt gegen so eine private Versiegelung nichts tun?
Soweit uns bekannt ist, dient die Schotterfläche als vorübergehende Baustelleneinrichtung.  Nach der Sanierung des Objektes soll dort wieder ein Garten entstehen.

Sehr geehrte Damen und Herren
Bitte rufen Sie Ihre Erinnerung auf oder sehen Sie sich Stadtaufnahmen anfangs der 60er Jahre an.
Die Löwenstraße und Mohrenstraße waren Alleen, die Ufer der Flüsse waren sauber, der Hofgarten
war ein Traum mit den alten Bäumen, längs des Bahnhofes standen viele alte Trauerweiden.
Und heute ?, nur noch Parkplätze und Asphalt noch und nöcher.
Auch wenn man die stadtnahen Gebiete betrachtet wird einem klar daß mit Holz Geld zu machen ist,
auch wenn ein alter Baum gefällt ist wird kaum etwas liegen gelassen um neues Waldleben zu gebären.
Verzeihen Sie mein klagen, aber aus Coburg könnte wieder eine schöne Stadt werden.
Wie schön war der Hahnfluss mit dem Hallenbad an der Rückertschule oder am Passage- und Central-Kino.
Für die Kultur und Kunstszene und überhaupt für junge Leute könnte eine Stadt die so reich ist wie Coburg
auch mehr Anreize schaffen.

Die Stadt Coburg antwortet: Vielen Dank, wir geben unser Bestes für mehr grün in der Stadt und empfehlen einen Blick auf unseren Digitalen Lehrpfad durch Coburgs Klima- und Artenschutz. Hier haben wir viele Beispiele zusammengetragen, die den Weg wieder zurück zur Natur zeigen und Maßnahmen, die die Stadt in den letzten Jahren umgesetzt hat.

Sehr geehrter Herr Klimaschutzbeauftragter Sauerteig,

renommierte Wissenschaftler sagen völlig zu Recht, dass wir sehr kurzfristig die Emission von CO2 deutlich verringern müssen, dazu trägt aber weder die BSVO noch die FGS in spürbarem Umfang bei.

Leider wurde das 2010 verfasste Klimaschutzkonzept nicht in die Tat umgesetzt, dadurch hat Coburg sehr viel wertvolle Zeit verloren. Nun müssen wir das Tempo drastisch erhöhen und massiv in erneuerbare Energien investieren. Die öffentliche Förderung von Photovoltaik auf allen dazu geeigneten Dachflächen der Stadt, die intensive Unterstützung des emissionsarmen ÖPNV sowie die gezielte Förderung von vorbildlichen Neubauprojekten in Holzbauweise, die Sanierung von Altbauten und das Heizen ohne fossile Brennstoffe sind dringend erforderliche Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt werden müssen, um das Klima tatsächlich zu retten.

Nur dann, wenn Sie sich zu einer innovativen, mutigen und fortschrittlichen Stadtpolitik entscheiden, wird Coburg enkeltauglich werden. Nehmen Sie sich zum Beispiel die Stadt Bottrop als Vorbild. Dort zeigt man, dass es möglich ist, eine Stadt energetisch zukunftstauglich zu machen und die Bürger dabei mit ins Boot zu holen und sie dabei sogar noch profitieren zu lassen, weil Heizkosten deutlich sinken.

Die Präsentationen der Stadt Bottrop sind übrigens öffentlich zugänglich. Ich kann Sie nur bitten, diese intensiv zu studieren. Denn es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass meine beiden Enkelkinder ein gutes Leben haben werden. Das erreichen wir aber nur, wenn unsere Stadtpolitik den Mut aufbringt, die großen Aufgaben kurzfristig und tatkräftig anzupacken.

Ich habe mich in den letzten Jahren sehr mit der Klima-Thematik beschäftigt und stehe Ihnen gern für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Andrich

Antworten zu den wichtigsten Fragen aus der Podiumsdiskussion

Nein! Ihr vollständig befestigter Vorgarten hat im Sinne der FGS Bestandsschutz! Sie sind aber gerne eingeladen z.B. durch einen Baum zwischen den Stellplätzen, eine Hecke an der Grundstückgrenze oder Kletterpflanzen am Haus  ihren Vorgarten aufzuwerten und so einen freiwilligen Beitrag für mehr Grün in Coburg zu leisten.

Eine Herausnahme der Innenstadt aus der FGS ist nicht vorgesehen. Allerdings können hier einzelne Regelung mit Rücksicht auf die sehr dichte, historische Baustruktur nicht greifen.  Die Regelung zum Fassadengrün soll auch in der Innenstadt gelten, denkmalrechtliche Auflage müssen jedoch Vorrang behalten.

Ja sie dürfen ihre Zufahrt glatt befestigen! Sie sind jedoch gehalten sie das Mindestmaß zu beschränken und das Regenwasser nach Möglichkeit zu versickern.

Nein! Ihr Dach hat im Sinne der FGS Bestandsschutz! Im Übrigen sieht die FGS keine Pflicht zur Photovoltaik vor. (Hinweis: Es ist nicht ausgeschlossen, dass es künftig eine Vorschrift nach dem Klimaschutzgesetz zur Errichtung von PV-Anlagen auch  auf Bestandsdächern geben kann.)

Zunächst ist der Eigentümer verantwortlich für sein Grundstück mit  allen Bauten und Aufbauten.

Ja! Nach der gegenwärtigen Fassung der FGS liegt die Grenze des Flachdachs bei 10° Dachneigung. Für steilere Dächer greift die Begrünungspflicht demnach nicht. Über die Festlegung der Grenze entscheidet abschließend der Stadtrat

Schön, dass Sie ihren Vorgarten wieder entsiegeln wollen. Eine Broschüre mit vielen Anregungen und Praxisbeispiele ist in Vorbereitung. Eine Förderungsmöglichkeit wird derzeit in der Politik diskutiert.

Nein! Ihr Einfamilienhaus hat Bestandsschutz! Zudem sind Ein- und Zweifamilienhäuser aus der Pflicht zur Fassadenbegrünung ausgenommen. Sie sind aber gerne eingeladen, durch eine freiwillige Fassadenbegrünung Ihr Haus und ihren Garten  aufzuwerten und unser Bemühen um mehr Grün in Coburg zu unterstützen.

Nein natürlich nicht. Offene Zäune, insbesondere historische Gitterzäune die eine Einblick der Passanten in ihren wunderschön angelegten und gepflegten Vorgarten gewähren sind willkommen.

Klima- und Artenschutz

„Wir wollen den Zielen des Klima- und Artenschutzes Nachdruck verleihen – für die Bürgerinnen und Bürger.“

Ausbau innerstädtischen Grüns

„Der Ausbau innerstädtischen Grüns ist nicht nur von Bedeutung für die Schönheit unserer Stadt und die Aufenthaltsqualität der Menschen. Bäume, natürliche Hecken und grüne Inseln spenden Schatten und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Zugleich sinken die Temperaturen gerade an heißen Tagen, die es immer öfter gibt.“

Stefan Sauerteig, Klimaschutzbeauftragter des Stadtrates

Klima- und Artenschutz

„Wir wollen den Zielen des Klima- und Artenschutzes Nachdruck verleihen – für die Bürgerinnen und Bürger.“

Ausbau innerstädtischen Grüns

„Der Ausbau innerstädtischen Grüns ist nicht nur von Bedeutung für die Schönheit unserer Stadt und die Aufenthaltsqualität der Menschen. Bäume, natürliche Hecken und grüne Inseln spenden Schatten und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Zugleich sinken die Temperaturen gerade an heißen Tagen, die es immer öfter gibt.“

Stefan Sauerteig, Klimaschutzbeauftragter des Stadtrates

Grün ist Lebensqualität und Artenvielfalt

Michael Mosebach, verantwortlich für Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmanagment der Stadt hat die Zukunft von Coburg und ihren Lebenswert im Blick. „Steingärten wirken wie eine Zusatzheizung.“

Wer möchte sich eine Stadt ohne Bienen vorstellen, die die Blüten bestäuben und so für reiches Obst in den Gärten sorgen? Oder immer weniger Vögel, weil sie keine Insekten mehr finden? Die zunehmende Versiegelung der letzten Jahre zeigt, wie wichtig Regelungen sind. Zu Aufheizung der Stadt tragen auch die Steingärten bei, die in den letzten Jahren immer häufiger werden. Sie verringern Artenreichtum von Pflanzen und Tieren drastisch und wirken wie eine Heizung.

„Wir müssen und wollen mehr aufklären. Steingärten mögen schick sein, für jede Stadt wirken sie im Sommer wie eine Zusatzheizung.“ Zudem kann durch versiegelte Flächen Starkregen nicht versickern. Dabei gibt es gute, pflegeleichte Alternativen.

Wußten Sie ... ?

„Im Rosengarten ist die Temperatur im Durchschnitt vier Grad weniger als auf einer versiegelten, betonierten Fläche.“

Christiane Zinoni-Peschel vom Grünflächenamt der Stadt Coburg

Beispiele, Projekte und praktische Tipps

Was haben wir im Bereich Artenvielfalt und Klimaschutz schon erreicht? Was plant die Verwaltung und viele praktische Tipps vom Grünflächenamt, wie Sie mithelfen können.

Digitaler Lehrpfad durch Coburgs Klimaschutz und Artenvielfalt

Coburg ist eine grüne Stadt. Um das Stadt- oder Mikroklima zu verbessern bieten sich viele Maßnahmen an. Jede und jeder kann dazu beitragen, die Natur in die Stadt zu holen. Wir möchten Ihnen hier innerstädtische Grünoasen, Schülerprojekte, Blühwiesen und mehr vorstellen. Schärfen Sie Ihre Natursinne und den Blick für Mitbewohner wie den Dunklen Rosenkäfer, einer erst seit 2020 im Stadtgebiet neu aufgetretenen Insektenart.

Blühende Gärten und Dächer – grüne Fassaden.

Einladung zum Nachmachen

Schon jetzt bietet das Grünflächenamt Hilfestellung mit Pflanzplänen und Tipps und Hinweisen für jede Art von Begrünung.

  • Gründächer können ihren Beitrag zu mehr Kühlung leisten
  • Staudenbeete können unkompliziert Farbe in den Vorgarten bringen
  • grüne Fassaden und Dächer können Hallen kühlen.

Hier finden Sie praktische Beispiele für jeden Geldbeutel. Bürger*innen und Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich hier mit eigenen Beispielen und Ideen zu beteiligen. Schicken Sie uns Ihre Bilder und Anregungen für mehr Grün in der Stadt und gewinnen Sie eines von zahlreichen „Grünen Paketen“.

Projekte für unsere Zukunft

Bereits jetzt werden Projekte umgesetzt, die dazu beitragen, unser Coburg „enkeltauglich“ zu machen:

Integriertes Stadtklimakonzept Coburg – Klima & Wandel

Die Stadt Coburg ist Modellstadt und wird im Rahmen des Projekts „Klimagerechter Städtebau“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert.

Im Projekt wird eine integrierte Klimaanpassungsstrategie für Stadträume und Siedlungstypen entwickelt. Das Ganze baut auf modernsten Technologien auf und beinhaltet u.a. die Erarbeitung eines Klimaatlas mit umfangreichen Analysekarten.

Park der Arten – Grünzug Lauterer Höhe – Erfahrungs- und Lernort

Er wird umgesetzt im Rahmens des Förderprogramms des Bundes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“

  • Neuanlagen des Parks der Arten auf 6,4 ha im Norden der Stadt Coburg als Beitrag zur klimaresilienten Stadtentwicklung.
  • Biotopvernetzung entlang des Rottenbaches bis hinein in den Landkreis
  • Attraktive Fuß- u. Radwege mit Anbindung in den Landkreis (Landschaftspark Rosenau, Itztal)  und zur Innenstadt (Naherholung).
  • Renaturierung des Rottenbachs
  • Schaffung attraktiver Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Insekten, Amphibien und Vögel

Aktionsplan für nachhaltige und klimafreundliche Stadtentwicklung

Es handelt sich um eine Art Selbstverpflichtung der Stadtverwaltung und Gesellschaften SÜC, CEB und Wohnbau Coburg, wie wir unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten wollen. Mit verbindlichen Leitzielen und hieraus abgeleiteten Leitlinie für das operative Handeln beschreiten wir damit auch einen internen Umdenkprozess. Somit bekommen Nachhaltigkeitsaspekte die erforderliche Berücksichtigung und Priorität.

Green Deal Coburg 2030

OB Sauerteig hat in Anlehnung an das entsprechende Konzept der EU-Kommission angeregt, in den nächsten zwei Jahren mit Bürgerschaft und allen wichtigen Akteuren zusammen das Coburger Nachhaltigkeitskonzept für die nächsten zehn Jahre auf den Weg zu bringen. Neben Klima-, Umwelt- und Artenschutz sollen auch Fragen einer nachhaltigen Sozial- und Bildungspolitik, Fragen zur nachhaltigen Zukunft der Innenstadt aber auch die Verantwortung als Oberzentrum im Sinne von Nachhaltigkeit im partnerschaftlichen Miteinander mit dem Landkreis und unseren Nachbarstädten und -gemeinden diskutiert werden. Ein stark auf Beteiligung ausgerichteter Prozess soll alle Bürgerinnen und Bürger mitnehmen. „Nachhaltiges Handeln kann man nicht verordnen. Wir können es nur gemeinsam anpacken. Wir sollen uns ja alle in Coburg dann auch mit diesen Ergebnissen identifizieren können.“ so Coburgs Oberbürgermeister.

Der Vorschlag wurde von den Mitgliedern des Coburger Stadtrates in der Julisitzung einstimmig angenommen.

Nachhaltige Stadtentwicklung

Nachhaltige Stadtentwicklung gelingt nur im Konsens. „Die Stadt Coburg hat sich zum Ziel gesetzt, im Stadtgebiet eine qualitativ hochwertige Begrünung der Baugrundstücke sicherzustellen und damit gleichzeitig das Stadtklima zu verbessern und daraus folgend eine positive Wirkung auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger*innen zu erreichen.“ So steht es in der Präambel des Satzungs-Entwurfs. Und so wollen auch alle Beteiligten Sie dazu einladen, an der Förderung der Artenvielfalt, der Sicherstellung des Artenschutzes sowie einer nachhaltigen, klimafreundlichen Entwicklung der Stadt und damit zu gesunden Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnissen beizutragen.

2020 Stadtverwaltung Coburg