Station 25 Welche Blühmischung ist die Beste?
Das Grünflächenamt hat gängige Mischungen getestet.
Grünflächenämter bewirtschaften seit Jahrzehnten einen Großteil der von ihnen verwalteten Flächen ohne Düngung und Herbizide. Eine Grundvoraussetzung für artenreiche Wiesen. Nur der Mahdrythmus muss oft noch konsequent auf 1-2 Schnitte reduziert werden. Das Mahdgut ist dabei zu entnehmen – Mulchen wäre kontraproduktiv.
Nicht minder bedeutsam ist häufig ihre Einflussmöglichkeit durch Rat, fachliches Vorbild und Vorgaben für Grünflächen privater Grundstücksbesitzer und -nutzer.
Dies fängt schon beim Plädoyer für den Löwenzahn an. Er ist für über 70 Wildbienenarten als Pollenquelle bedeutsam (und übrigens in keiner Blühmischung enthalten). Durch Ortsrecht in Form von Vorgarten- und Freiflächengestaltungssatzungen kann die Entwicklung artenreicher Grünflächen in privater Hand entscheidend unterstützt werden.
Im Handel sind aktuell zahlreiche Blühmischungen erhältlich. Dabei ist Blühmischung nicht gleich Blühmischung. Es kommt auf die Artenzusammensetzung an. Denn Pflanzenarten werden im verschiedenen Maße von Wildbienen besucht und genutzt. Viele Blühflächen und Ackerrandstreifen sehen zwar schön bunt aus, nutzen der Artenvielfalt aber vergleichsweise wenig.
Im Grünflächenamt Coburg haben wir 9 der aktuell im Handel erhältlichen Blühmischungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für Wild-bienen mit Hilfe der Liste der Pollenquellen von Dr. Paul Westrich näher unter die Lupe genommen. Uns interessierte die Anzahl der in den Blühmischungen enthalten Pflanzenarten, die von Wildbienen als Pollenquelle genutzt werden, ebenso, wie in den Mischungen enthaltene Pflanzenarten, die von möglichst vielen Wildbienenarten als Pollenquelle genutzt werden.
Einfache Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebote für Wildbienen sind, soweit mit der zentralen Aufgabe der Grünflächenämter vereinbar, die Förderung des Blühangebotes in den Park- und Grünanlagen durch
Untersucht wurden:
• Brandenburger Mischung
• KULAP Bayern – einjährige Mischung
• Göttinger Mischung
• KULAP Bayern – lebendiger Acker – trocken
• KULAP Bayern – lebendiger Gewässerrand
• Lebensraum 1 – Zeller Saaten
• Quedlinburger Bienen-/Hummelmagnet
• Thüringer Mischung
• Veitshöchheimer Bienenweide
In unserer Untersuchung ergibt sich eine auffällige Dreiteilung:
Hierzu zählen
Hierzu zählen:
Hierzu zählen:
Fazit:
Im Fokus der Untersuchung stehen die Wildbienen. Die Honigbiene als hochgradig polylektische Art wird bewusst ausgeklammert. Im Hinblick auf die Zielrichtung – Förderung der Biodiversität und wirksamer Beitrag zum Wildbienenerhalt – ist der Gruppe I klar der Vorzug zu geben, insbesondere dann, wenn die Blühansaat mehrere Jahre bestehen bleiben kann, auch wenn Blühmischungen der Gruppe III und teilweise der Gruppe II durch ausgeprägte Blühaspekte und phasenweise auffälliges Summen und Brummen im ersten Jahr positiv auffallen.