Wie zeigt sich aktuell das Mikroklima in unserer Stadt?

Viele rote bis dunkelrote Felder zeigte die Thermokamera mit der der Klimaspaziergang am 9. September in der Innenstadt unterwegs war. So konnte direkt vor Ort gezeigt werden, dass der Marktplatz oder die obere Mohrenstraße besonders kritisch sind, was Hitzeentwicklung angeht. Auch der positive Beitrag von Bäumen, wie auf der Mauer oder am jetzigen Ilse-Kohn-Platz, wurde so sichtbar gemacht.

Wie sich das Mikroklima auf der Mohrenbrücke darstellt, konnte beim Klimaspaziergang vor Ort erfahren werden.

Fortgesetzt wurden die Gespräche am folgenden Samstag im Rathaus. Nach einer kurzen Vorstellung was sich hinter dem Begriff Integriertes Stadtklimakonzept verbirgt, rückten vier markante Orte innerhalb Coburgs in den Fokus. Der Bereich links und rechts der Itz rund um die Brücken in der Bahnhofs- und der Mohrenstraße standen beispielhaft für ein städtisches Viertel. Ein weiterer Fokus lag auf dem Zentrum von Neuses, dem Floßanger und der Altstadt. In kleinen Gruppen wurden diese vier Orte intensiv besprochen.

Welche Probleme gibt es an verschiedenen Orte und was kann getan werden. Das wurde beim Klimadialog besprochen.

Die Ergebnisse dieser Bürgerbeteiligung werden nun bei der Ausarbeitung des Stadtklimakonzeptes berücksichtigt. Dieses soll noch in diesem Jahr im Stadtrat vorgestellt und beschlossen werden.

Von der Bestandsaufnahme zum Stadtklimakonzept

Die Erstellung des integrierten Stadtklimakonzeptes ist in zwei Stufen geteilt:

  • Stufe 1: Bestandsaufnahme / Potenzialanalyse
  • Stufe 2: Stadtklimakonzept

Ziel der Stufe 1 ist es die klimawandelbedingten Gefahren der Stadt Coburg aufzuzeigen. Welche Bereiche Coburgs sind stark hitzebelastet? Wo Wohnen Bevölkerungsgruppen, die durch Hitze besonders gefährdet sind?  Welche Funktion haben die vorhandenen Freiräume um die Bewohner*innen zu entlasten? Wo können Gefahren durch Starkregen entstehen? Um dies herauszuarbeiten, werden die vorhandene Stadt- und Bevölkerungsstruktur, Freiräume und das Stadtklima analysiert. Dafür wird beispielsweise untersucht, wo die Bevölkerungsdichte, der Anteil an älteren und jüngeren Menschen besonders hoch ist. Oder anhand eines Stadtklimamodelles spezifisch für Coburg untersucht, welche Bereiche der Stadt am Tag und in der Nacht von Hitzebelastung betroffen sind. Genau an diesen Punkten wird in der nächsten Stufe angesetzt um klimaresiliente Stadtstrukturen zu entwickeln.

Auf Coburg zugeschnittene Maßnahmen

Auf der Grundlage der Ergebnisse werden in der Stufe 2 Handlungsfelder zur Klimafolgenanpassung definiert. Es werden sowohl übergeordnete, strategische als auch für bestimmte Siedlungstypen und benachteiligte, klimasensible Quartiere der Stadt Coburg spezifisch zugeschnittene Maßnahmen aufgezeigt. Sie werden anschließend in einem Maßnahmenplan und Steckbriefen dargestellt und im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens kommuniziert. Zusätzlich werden mehrere miteinander vernetzte Teilpläne erarbeitet, welche die optimale Anpassung an die zunehmende Hitzebelastung sowie die Stärkung des Entlastungs- und den Schutz des Kaltluftsystems aufzeigen. Zuletzt werden zur Realisierung und Verstetigung des Konzeptes eine Umsetzungsstrategie mit Vorgehensweise, Planungs- und Steuerungsinstrumenten sowie Fördermöglichkeiten zusammengestellt sowie ein Evaluierungskonzept erstellt.

Ablauf und Inhalte der Erstellung des integrierten Stadtklimakonzeptes (Quelle: berchtoldkrass space&options)

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2020 Stadtverwaltung Coburg