Rahmenplanung Itzauen

Begrünte Sitztreppen und Spaziergänge am Wasser. Ein Radweg entlang des Flusslaufs durch die Innenstadt. Die Itz erlebbar machen. Bereits seit vielen Jahren ist eine in das Stadtleben integrierte Itz Wunsch vieler Coburger Bürgerinnen und Bürger.

Die vom Coburger Stadtrat in seiner Sitzung vom 20. Oktober 2022 beschlossene Rahmenplanung Itzauen soll für die nächsten rund 15 Jahre als Grundlage für Politik und Verwaltung dienen, im Umkreis der Itz positive Impulse für die Stadt setzen.

Der Betrachtungsraum umfasst dabei einen ca. 150 ha großen und ca. 6,6 km langen Korridor entlang der Itz und berücksichtigt dabei neben den Itzauen selbst auch Stadträume, die unmittelbar Kontakt zur Itz haben oder für die Entwicklung der Itz und städtische Funktionen und Verbindungen von zentraler Bedeutung sind.

Coburg erlebt die Itz: Ausstellung zur Rahmenplanung Itzauen

19. Januar – 28. Februar 2023, Foyer des Ämtergebäudes (Steingasse 18)
Ausstellungseröffnung durch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig am 19. Januar 2023, 17:30 Uhr

Werfen Sie einen Blick in die Rahmenplanung

Der 200-seitige Endbericht zur Rahmenplanung Itzauen soll für die nächsten rund 15 Jahre als Grundlage und Orientierung für Politik und Verwaltung dienen und im gesamten Stadtgebiet im Umkreis der Itz positive Impulse für die Stadt setzen. n einem Leitbild sind alle wesentlichen Ziele für die Zukunft von Coburg als Stadt am Wasser zusammengefasst und in einer Karte dargestellt. Ein darauf aufbauendes Handlungskonzept überführt die Ziele des Leitbildes in 35 Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen, die im Umfeld der Itz für die kommenden Jahre zur Umsetzung empfohlen werden.

Download: Rahmenplanung Itzauen (PDF, 20 MB)

Positive Impulse für die Stadt

Das Angebot an stadtnahen Frei- und Grünräumen ist für die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Bewohner zentral. Freiräume sind Erholungsorte, Treffpunkte für die Bewohner und haben zugleich stadtklimatische Bedeutung.

Die Rahmenplanung Itzauen hat zum Ziel die Itz für die Bewohner der Gesamtstadt erlebbar zu machen. Erlebbar machen bedeutet, dass sich die Stadt der Itz zuwendet, dass anstelle von Hinterhöfen, Nebengebäuden, Lagerflächen und Parkplätzen öffentliche und private Freiräume treten, die das Gewässer spürbar, sichtbar und zugänglich machen und die Erholungsqualität für die innenstadtnahen Lagen befördert.

Sport und Spiel entlang der Itz fördern

An der Itz liegen eine Vielzahl wichtiger Freizeitangebote für die angrenzenden Quartiere aber auch für die Gesamtstadt. Das Gewässer ist die wesentliche Vernetzungslinie dieser Freizeitangebote untereinander und zu den angrenzenden Stadtquartieren.

  • Stärkung der Naherholungsfunktion durch Ertüchtigung bestehender und Schaffung neuer Erholungs- und Freizeitangebote an der Itz
  • Vernetzung der Angebote untereinander soweit möglich entlang der Itz

Stadtnatur erfahrbar machen

Das Wasser, die Gehölze und die begleitenden Grünräume sind die Grundlage für eine hohe biologische Vielfalt im Stadtgebiet. Die Itz ist ein wichtiger Wanderkorridor für Pflanzen und Tiere. Die Itzauen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und zur Klimaanpassung.

  • Schaffung eines breiten Bewusstseins für die Ökosystemleistungen von
    Grünräumen in der Stadt durch Information
  • Schaffung eines Angebots an Räumen für Naturerleben, Naturerfahrung und Umweltbildung auf kurzen Wegen
  • Vernetzung der Grünräume im Sinne eines Verbundes, Beförderung der Biodiversität und des Artenschutzes

Plätze im Umfeld der Itz gestalten

Stadtplätze sind wichtige Treffpunkte, Kommunikations- und Aufenthaltsräume. Gut gestaltete Plätze in dicht bebautem Umfeld tragen wesentlich zu Lebensqualität der Stadtbewohner bei. Den Plätzen an der Itz wird dabei eine besondere Bedeutung zukommen:

  • Neue Aufenthaltsqualitäten und Funktionalitäten an bestehenden Plätzen durch Einbeziehen der Itz
  • Steigerung des Wohlbefindens der Stadtbewohner durch neue Plätze und neue Nutzungsangebote am Wasser
  • Beitrag zu einer Klimaanpassungsstrategie der Stadt Coburg durch klimaangepassten Umbau von Plätzen

Brücken über die Itz schlagen

Die eng nebeneinander verlaufende Bundesstraße und Bahn bilden eine markante Zäsur im Stadtkörper. Aber auch die Itz trägt dazu bei, Stadtquartiere voneinander zu trennen. Brücken sind daher das bedeutendste Mittel, den Stadtnorden und Stadtwesten mit der Innenstadt von Coburg zu verbinden.

  • Bestehende Brücken/Verbindungen ertüchtigen oder aufwerten
  • Neue Brücken/Verbindungen, wo nötig, schaffen

Geschichte erlebbar machen

Coburg ist eine geschichtsträchtige Stadt mit vielen historischen Kostbarkeiten. Entlang der Itz ist dies in unterschiedlichen Facetten deutlich spürbar: historische Brücken, historische Ufermauern in Jugendstilform mit Tierreliefs von Max Böhme, historische Gebäude und Ensembles oder industrielle Relikte wie der Eisteich (Flächen der ehemaligen Scheidmantel-Brauerei), der Hahnfluss oder die SÜC-Bahnbrücke.

  • Bewusstsein schaffen für die Geschichte Coburgs im direkten Umfeld und im Zusammenhang
    mit der Itz
  • Verbesserung der Erlebbarkeit der Coburger Geschichte durch Information/Inszenierung

Alltagswege entlang des Ufers vernetzen

Ein attraktives Angebot grüngeleiteter Wege abseits des motorisierten Verkehrs können helfen, den Kraftfahrzeugverkehr in der Stadt und dem Umland zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für die Alltagswege der Stadtbewohner. Radfahren ist damit ein wichtiger Baustein für die Verkehrswende.

  • Durchgängige Wegeverbindung entlang der Itz
  • Kurze, qualitätsvolle und gefahrenfreie Alltagswege zwischen der Stadtmitte und den
    Stadtquartieren im Westen und Norden unter Einbeziehung von neuen Itz-begleitenden Wegeabschnitten herstellen

Zugänge zum Wasser schaffen

Wasser übt auf den Menschen eine große Anziehungskraft aus. Ein Gewässer im Stadtgebiet wird heute als hohe Qualität betrachtet. Der kühlende Effekt durch Wasser wird auch bei Klimaanpassungsstrategien der Städte immer bedeutsamer. In Coburg beschränkt sich der Zugang zum kühlenden Wasser in aller Regel auf die querenden Brücken.

  • Steigerung des Wohlbefindens der Stadtbewohner durch neue Zugänge zum Wasser und neue Nutzungsangebote am Wasser.

Begrünte Sitztreppen und Spaziergänge am Wasser. Ein Radweg entlang des Flusslaufs durch die Innenstadt. Die Itz erlebbar machen. Bereits seit vielen Jahren ist eine in das Stadtleben integrierte Itz Wunsch vieler Coburger Bürgerinnen und Bürger und ein wichtiger Bestandteil meiner Vision von unserem Coburg der Zukunft. Die nun vorliegende Rahmenplanung Itzauen schafft nicht nur Handlungsempfehlungen, sie ist auch der Startschuss zur aktiven Umsetzung unseres Ziels: mehr Grün in Coburg. Ich freue mich schon darauf, dass wir in Zukunft gemeinsam an unserer Itz sitzen und an ihr entlang spazieren gehen und radeln können.

Dominik Sauerteig
Oberbürgermeister der Stadt Coburg

Lupenräume

Aus dem Votum der am Planungsprozess beteiligten Bürgerinnen und Bürger und der Empfehlung der begleitenden Projektarbeitsgruppe sind insg. 5 Lupenräume hervorgegangen. Das sind Orte, die der Stadt am Herzen liegen und deshalb genauer betrachtet werden sollen. Die Gestaltung dieser Orte hat innerhalb der in der Rahmenplanung formulierten Ziele eine besonders hohe Priorität. Im Zuge der Rahmenplanung wurde für die Lupenräume spezifische Projektziele sowie mögliche Maßnahmen als Handlungsempfehlungen entwickelt.

Lupe 1: Quartierspark Eisteich

Die Lupe Quartierspark Eisteich steht stellvertretend für die Gestaltung eines hochwertigen
Quartiersplatzes unmittelbar an der Itz und am Hahnfluss gelegen, der für alle Altersgruppen
offensteht und als Quartierspark Merkmal eines neuen, modernen Wohnens in Coburg werden
könnte.

  • Der Quartierspark soll offen sein für alle Altersgruppen und entsprechend als Begegnungsstätte des Quartiers ausgestaltet werden.
  • Bereitstellung einer Klimaoase für das Quartier an Hitzetagen.
  • Herantritte ans Wasser sollen am Hahnfluss geschaffen werden.
  • Die Ostseite zur stark befahrenen Cortendorfer Straße soll z.B. durch eine hohe, begrünte Mauer
    abgeschirmt werden. Deren Innenseite kann als weiteres Spiel-/ Sportangebot, z.B. als Boulderwand, ausgebildet werden.
  • Die Erreichbarkeit von Süden soll durch einen neuen Steg über den Hahnfluss und eine fußläufige
    Verbindung in die Wohnquartiere verbessert werden.
  • Eine Verbesserung der Biodiversität soll durch Aufwertung der Uferzonen erreicht werden.

Lupe 2: Coburger Eck

Das Coburger Eck markiert die Mündung der Lauter in die Itz. Dieser interessante Ort ist für die Coburger Bewohner ein Rückzugsraum mit viel Charme. Der Mündungsbereich ist in Form eines zur Itz steil abfallenden Schiffsbugs markant ausgestaltet.

  • Mit der Neugestaltung des Coburger Ecks sollen sowohl die Attraktivität und Aufenthaltsqualität dieses besonderen Ortes gesteigert als auch die Zugänglichkeit zur Itz verbessert werden.
  • Während der Bug es ermöglicht, die Itz aus einer erhöhten Position heraus zu erleben, bietet das Ufer entlang der Gartenstraße die Möglichkeit durch Abtreppungen, z.B. in Form von Sitzstufen, die Itz auf Höhe des Gewässers zu erleben und sogar Zugang zum Wasser zu erlangen.
  • Die Ufergestaltung soll auch den flussaufwärts unmittelbar an die Heiligkreuzbrücke angrenzenden Uferabschnitt (städtisches Grundstück) durch eine fußläufige Verbindung unter der Brücke mit einbeziehen.

Itz-begleitender Fuß- und Radweg

Sowohl an der Hohenlohebrücke flussabwärts als auch an der Holzbrücke am Floßanger flussaufwärts besteht ein begleitender Fuß- und Radweg an der Itz. In dem Abschnitt dazwischen ist nicht zuletzt aufgrund der beengten Situation und des hohen Anteils privater Anlieger kein begleitender Uferweg vorhanden.

  • Für die Stadt Coburg ist der Lückenschluss zwischen Hohenlohebrücke und Holzbrücke am Floßanger ein bedeutender Baustein für eine durchgehende Fuß- und Radwegeverbindung entlang der Itz und damit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Vernetzung der Alltagswege für die Coburger Bevölkerung.
  • Ein durchgehend flussseitig geführter, erlebnisreicher Fuß- und Radweg soll an dieser Stelle entwickelt und in die Planungen zum Hochwasserschutz eingebunden werden. Für den Abschnitt auf Höhe der Heilig-Kreuz-Kirche bis Holzbrücke am Floßanger wurde unter Beteiligung des Wasserwirtschaftsamtes Kronach eine Machbarkeitsstudie unter Prüfung von vier Wegführungsvarianten erstellt.

Lupe 3: Mohrenbrücke

Die Mohrenstraße ist die zentrale Verbindung vom Bahnhof in die historische Altstadt und hat damit eine wichtige Erschließungs- und Verknüpfungsfunktion. Die Gestaltung orientiert sich derzeit noch stark an den Anforderungen des fließenden motorisierten Verkehrs, bietet kaum Aufenthaltsqualität und soll daher im Zuge der Sanierung der Brücke umgestaltet werden.

  • Sanierung der historischen Mohrenbrücke
  • Neugestaltung und Ordnung des öffentlichen Raums als attraktiver Zugang in die Innenstadt
  • Attraktive und verkehrssichere Gestaltung des Fuß- und Radwegeübergangs über die Mohrenstraße
  • Neuorganisation des ÖPNV-Haltepunktes, Prüfung einer möglichen Verlagerung aus dem Kurvenbereich
  • Neugestaltung des Stadtbodens, z.B. Experimentierfeld für neue oder bisher nicht eingesetzte Konzepte (verkehrsberuhigter Bereich, spezielle Pflasterung, mehr Grün, etc.), versickerungsfähige Beläge anstatt Asphalt (z.B. im Bereich des Kiosks)
  • Erhalt und Gestaltung des Kiosks als z.B. Brückencafé mit Flusskontakt, Café, Caféterrasse
  • Gestaltung des Uferbereichs mit öffentlichem Zugang und Terrassenstufen zur Itz o.ä.

Lupe 4: Floßsteganlage

Die kleine, zurückhaltend gestaltete und von Bäumen beschattete Floßsteganlage liegt unmittelbar angrenzend an das östliche Itzufer in direkter Nachbarschaft zur Innenstadt. Die Itz begrenzt die Parkanlage im Westen, die stark befahrene Lossaustraße im Norden und die Judengasse im Süden. In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt soll an dieser Grünanlage das Wasser als prägendes städtisches Element erkennbar werden.

Die flachen Ufer und die gute Wasserqualität der Itz erlauben es, an dieser Stelle die Füße ins Wasser zu halten und durch die Itz ans andere Ufer zu gelangen.

  • Hierfür soll ein Zugang zur Itz mit Integration einer Kneippanlage geschaffen werden. Durch Trittsteine soll ermöglicht werden, die Itz bei niedrigem Wasserstand trockenen Fußes zu queren.
  • Ertüchtigung der kleinen Grünanlage unter naturnaher Gestaltung der Uferbereiche.
  • Die historische Judenbrücke soll von einer neuen Perspektive aus wahrgenommen werden können.
  • Der Hahnfluss, Teil der Geschichte Coburgs als Stadt am Wasser, soll in das Bewusstsein gerückt werden, indem dessen Mündung in die Itz gestalterisch herausgearbeitet und der Verlauf des Hahnflusses innerhalb der Anlage mit gestalterischen Mitteln gekennzeichnet wird.

Lupe 5: Areal zwischen Itz und Viktoriastraße

Das Quartier östlich der Itz liegt zwischen der Judengasse, der Viktoriastraße sowie dem Mühldamm und
zeigt zum Straßenraum eine bauliche Kante.

  • Städtebauliche Neuordnung des Areals und Schaffung von neuen innerstädtischen Wohnungsangeboten
  • Einbezug einer uferbegleitenden Radwegeführung zwischen Judenbrücke und Mühldamm (Lückenschluss)
  • Gestaltung von Fußwegverbindungen durch das Quartier zur Viktoriastraße

Lesen Sie alle 35 Handlungsempfehlungen der Rahmenplanung

Der 200-seitige Endbericht zur Rahmenplanung Itzauen soll für die nächsten rund 15 Jahre als Grundlage und Orientierung für Politik und Verwaltung dienen und im gesamten Stadtgebiet im Umkreis der Itz positive Impulse für die Stadt setzen. n einem Leitbild sind alle wesentlichen Ziele für die Zukunft von Coburg als Stadt am Wasser zusammengefasst und in einer Karte dargestellt. Ein darauf aufbauendes Handlungskonzept überführt die Ziele des Leitbildes in 35 Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen, die im Umfeld der Itz für die kommenden Jahre zur Umsetzung empfohlen werden.

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2020 Stadtverwaltung Coburg